denn

denn

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1denn [dɛn] <Konj.>:
1. dient dazu, einen begründenden Hauptsatz anzuschließen: wir gingen wieder ins Haus, denn auf der Terrasse war es zu kühl geworden.
Syn.: bekanntlich, du musst wissen, ihr müsst wissen, nämlich, Sie müssen wissen, und zwar, wie bekannt ist, wie man weiß.
2. als:
<in Verbindung mit »je« nach Komparativ> mehr, besser denn je; <neben »als« zur Vermeidung von doppeltem »als«> er ist bedeutender als Gelehrter denn als Künstler.
  2denn [dɛn] <Partikel>:
1. dient in Entscheidungsfragen dazu, auszudrücken, dass man aufgrund des Kontextes/Gesprächszusammenhangs zwar eine bestimmte Antwort erwartet, über die darin enthaltene Information aber dennoch überrascht ist: hat sie es denn nicht gewusst?; hast du denn so viel Geld?
2. dient in Entscheidungsfragen dazu, auszudrücken, dass die Frage rhetorisch und als Vorwurf gemeint ist: hast du denn keine Augen im Kopf?!; bist du denn taub?
3. dient in Ergänzungsfragen dazu, auszudrücken, dass man eine Information zu dem Zweck erbittet, auf das Thema oder den Gesprächspartner besser eingehen zu können: wie lange hast du diese Schmerzen denn schon?; wie hat er es denn begründet?
4. dient in Ergänzungsfragen dazu, auszudrücken, dass durch die (oft rhetorische) Frage eine Erklärung, Rechtfertigung o. Ä. eingefordert werden soll: was ist das denn hier für ein Durcheinander?; was bildet sie sich denn ein?; was soll das denn?; was habt ihr euch denn dabei gedacht?; warum bist du denn nicht gekommen?
5. dient in Ausrufen in Frageform dazu, auszudrücken, dass man von einem Sachverhalt überrascht ist und von der angesprochenen Person dasselbe erwartet: ist das denn die Möglichkeit?!
6. dient in Ergänzungsfragen dazu, auszudrücken, dass man nur deshalb fragt, weil man von einer bestimmten früheren Annahme inzwischen erfahren hat, dass sie nicht zutrifft: okay, du warst es also nicht. Aber wer [war es] dẹnn?
7. dient in Aussagesätzen dazu, auszudrücken, dass der festgestellte Sachverhalt etwas ganz Natürliches, Naheliegendes, keineswegs Überraschendes darstellt: meine Sorge erwies sich denn auch als berechtigt; und so war es denn auch; und so ließen sie die Sache denn auf sich beruhen.
8. dient dazu, einer Aufforderung, Ermunterung o. Ä. Nachdruck zu verleihen: wohlan denn!

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dẹnn
I 〈Konj.〉
1. weil
2. 〈einräumend〉 es sei \denn, dass ... außer ..., außer wenn
3. 〈veraltet〉 als
4. 〈ausschließend; Sprache der Bibel〉 außer wenn
5. 〈umg. norddt. für die temporale Konj.〉 dann
● beende erst deine Ausbildung, \denn das bringt dich beruflich weiter; ich lasse dich nicht, du segnest mich \denn ● 〈mitunter noch, um zu vermeiden, dass zwei „als“ nebeneinanderstehen〉 er berät ihn mehr als Freund \denn als Vormund; er war größer als Künstler \denn als Mensch; 〈noch in der formelhaften Wendung〉 \denn je; mehr \denn je; er war der Aufklärung des Verbrechens näher \denn je; na \denn geht es eben nicht
II 〈Abtönungspartikel〉 nur, bloßkannst du es \denn nicht sehen? ● wann, welcher, wer, wo \denn?; was ist \denn eigentlich geschehen?; wo kann er \denn sein?
[<ahd. denne, engl. then „damals, dann“; Nebenform zu dann]

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1dẹnn <Konj.> [mhd. den(ne), ahd. denne, erst seit dem 18. Jh. unterschieden von dann]:
gibt die Begründung an:
wir blieben zu Hause, d. das Wetter war schlecht;
ich glaube ihm nicht, d. wenn es so wäre, hätte er die Polizei verständigt;
sie war von ihrem Sieg überzeugt, d. um zu gewinnen, hatte sie hart trainiert.
2dẹnn <Vergleichspartikel> [ vgl. 1denn] (vereinzelt noch, um doppeltes »als« zu vermeiden, sonst veraltet od. geh.):
2als (1):
er ist als Wissenschaftler bedeutender d. als Künstler;
<häufig in Verbindung mit »je« nach Komp.:> mehr, besser, öfter d. je [zuvor].
3dẹnn <Adv.> [ vgl. 1denn]:
1. (selten) ausgenommen, wenn; unter der Voraussetzung, dass:
ich leihe ihm nichts mehr, er müsste sich d. gründlich geändert haben.
2. (nordd.) dann:
na, d. nicht;
d. geh man zu ihm.
4dẹnn <Partikel> [ vgl. 1denn]:
1. <unbetont>
a) drückt in Fragesätzen innere Anteilnahme, lebhaftes Interesse, Ungeduld, Zweifel o. Ä. des Sprechers od. der Sprecherin aus; überhaupt, eigentlich:
was ist d. mit ihm?;
was soll das d.?;
wer war d. das?;
hast du d. so viel Geld?;
b) wirkt in Aussagesätzen verstärkend u. drückt oft eine Folgerung aus; also, schließlich, nun:
ihr war es d. doch zu anstrengend;
das schien ihm d. auch genug.
2. <unbetont>
a) in rhetorischen Fragen; so scheint es fast:
bist du d. taub?;
kannst du d. nicht hören?;
b) verstärkend in Ausrufen:
wohlan d.!
3. <betont in Verbindung mit Interrogativpronomen od. -adverbien> im Unterschied dazu; sonst:
»Liegt das Buch auf dem Tisch?« – »Nein.« – »Wo d.?«;
»Hast du das Geld von ihr?« – »Nein.« – »Von wem d.?«.

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dẹnn [mhd. den(ne), ahd. denne, erst seit dem 18. Jh. unterschieden von ↑dann]: I. <Konj.> gibt die Begründung an: wir blieben zu Hause, d. das Wetter war schlecht; ich glaube ihm nicht, d. wenn es so wäre, hätte er die Polizei verständigt; sie war von ihrem Sieg überzeugt, d. um zu gewinnen, hatte sie hart trainiert. II. <Vergleichspartikel> (vereinzelt noch, um doppeltes „als“ zu vermeiden, sonst veraltet od. geh.): er ist als Wissenschaftler bedeutender d. als Künstler; (häufig in Verbindung mit „je“ nach Komp.:) mehr, besser, öfter d. je [zuvor]. III. <Adv.> 1. (selten) ausgenommen, wenn; unter der Voraussetzung, dass: ich leihe ihm nichts mehr, er müsste sich d. gründlich geändert haben. 2. (nordd.) dann: na, d. nicht; d. geh man zu ihm; ∙ und d. müsst' ich ja auch bei dem Lever zugegen sein und Seiner Durchlaucht das Wetter verkünden (Schiller, Kabale I, 6). IV. <Partikel> 1. <unbetont> a) drückt in Fragesätzen innere Anteilnahme, lebhaftes Interesse, Ungeduld, Zweifel o. Ä. des Sprechers aus; überhaupt, eigentlich: was ist d. mit ihm?; was soll das d.?; wer war d. das?; hast du d. so viel Geld?; b) wirkt in Aussagesätzen verstärkend u. drückt oft eine Folgerung aus; also, schließlich, nun: ihr war es d. doch zu anstrengend; das schien ihm d. auch genug. 2. <unbetont> a) in rhetorischen Fragen; so scheint es fast: bist du d. taub?; kannst du d. nicht hören?; b) verstärkend in Ausrufen: wohlan d.! 3. <betont in Verbindung mit Interrogativpronomen od. -adverbien> im Unterschied dazu; sonst: „Liegt das Buch auf dem Tisch?“ - „Nein.“ - „Wo d.?“; „Hast du das Geld von ihr?“ - „Nein.“ - „Von wem d.?“; Was einem gehört, muss auch benutzt werden, wozu hätten wir es d. (Jelinek, Lust 45).

Universal-Lexikon. 2012.

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